Als die Ubuntu Distribution ab dem Jahr 2004 verfügbar war, wurde das Konzept häufig als zu oberflächlich kritisiert. Anders als bei Slackware oder Arch Linux brauchen Ubuntu Nutzer nur wenig Unix Kentnnisse zu haben. Auch ein selbst kompilierter Kernel ist unnötig.
Linux Mint kann man als Steigerungsform von Ubuntu betrachten. Zumindest hatten Ubuntu User vom Hören sagen eine gewisse Bereitschaft, sich mit der Open Source Bewegung auseinanderzusetzen und waren vertraut mit einfachen Befehlen für die Command Line. Bei Linux Mint wurde diese Einsteigshürde entfernt und der typische Mint User hat die Command Line noch nie geöffnet und war bis vor 2 Wochen noch ein hartgesottener Windows user. Dementsprechend verläuft der Diskurs in den Linux Mint Foren auch anders als die Threads in den Fedora/Arch Linux oder Debian Foren.
Irgendwelche Anleitungen wie man über die command line auftretende Probleme selber löst finden sich erst gar nicht, weil die Annahme lautet, dass der gemeine Mint User selbst einfachste Befehle wie top, systemctl, sudo oder man nicht kennt. Stattdessen werden die Systemeinstellungen ausschließlich über GUI Tools getätigt, genau wie man es von Windows gewohnt war. Und mit Vorliebe experimentieren Linux Mint user mit dem Aussehen des Desktops herum, das betrifft die Auswahl des Hintergrundbildes, über die Farbwahl bis hin zum Modding des kompletten Erscheinungsbildes, so dass Mint auf einmal aussieht wie das gute alte Windows XP aussieht.
Eine Bereitschaft, sich mit der C Programmiersprache auseinanderzusetzen, um dann aktiv sich in Open Source Projekte einzubringen gibt nicht. Die Mint User haben weder eine mehrjährige Erfahrung mit Linux als Server Betriebssystem, noch mit dem Schreiben von Bash scripten. Sondern Mint User befinden sich gedanklich noch in der Microsoft Welt, wo man auf bunte Menüs klickt, was ein tiefgriefendes Verständnis des Betriebssystems im Wege steht. Es ist durchaus üblich, dass User ihr System soweit kaputt konfigurieren, dass es bereits nach wenigen Tagen nicht mehr ordnungsmäß hochfährt um dann zu behaupten, das wäre durch einen Virus verursacht worden, obwohl es sowas in Linux bekanntlich nicht gibt.
Leider hält das die Mint Community nicht davon ab, ihr zweifelhaftes Nutzererlebnis mit anderen zu teilen und so finden sich in den sozialen Netzwerken zahlreiche Berichte wo Mint auf älteren Laptops installiert wird.
January 05, 2025
Einstieg in Linux Mint
Labels:
Debian
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