September 15, 2025

Kleiner Rant gegen das Linux Mint Betriebssystem

 Linux Mint gehört zu den populärsten Linux Distributionen überhaupt, was die Anzahl der User entspricht. Für einige gilt es daher als Hoffnung um Linux auf dem Desktop populär zu machen und den Market share von Linux gegenüber Windows zu vergrößern. Es gibt jedoch auch einige gravierende Nachteile die im folgenden beleuchtet werden sollen:

Hauptkritik an Linux Mint ist, dass es stark auf den Cinnamon desktop fokussiert ist. Andere Oberfläche wie LXQT können technisch nicht nachinstalliert werden, während dies bei XFCE desktop zwar möglich ist, aber die Linux Mint community davon abrät. Man könnte daher sagen, dass Linux mint weniger eine Linux Distrubution sondern eher ein Linux desktop ist.

Der fokus auf den desktop erklärt auch die scheinbare anfängerfreundlichkeit. Wenn sich die mehrzahl der Fragen im Forum auf den Desktop fokussiert werden andere Themen ausgeblendet. So sind Mint answernder zwar Experten darin was die Layouteinstellungen von Cinnamon betrifft, haben aber wenig Erfahrung im Umgang mit der Kommandozeile oder mit alternativen Desktops wie Gnome. Dies ist keineswegs ein Vorteil sondern es ignoriert einen großteil des Linux ecosystems.

Die Sprache in den Foren ist ein weiterer Kritikpunkt. Dort werden selten technische Themen diskutiert sondern es wird emotionalierste Ausdrucksweise preferiert. Hier mal einige Titelüberschriften aus dem deutschen Linux Mint Forum:

- Akku anzeige Mint spinnt
- XFCE zum Laufen bekommen als Dummie
- zweite Platte einbauen
- der Schlüsselbund tut nicht immer was er soll
- wie kriege ich Dateien zwischen Linux Mint host und Windows 7 VM hin und her?
- Druckertreiber spinnen seit geraumer Zeit

Das gerade Neueinsteiger von Linux auf Problem stoßen in Bezug auf Druckertreiber, Dateiverwaltung oder dem Nachinstallieren von Paketen ist üblich, wenn aber diese Probleme umdefiniert werden in Linux mint bezogene nicht verallgemeinerbare Schilderungen in einer blumigen Sprache dann ist das ein Alarmsignal.

Obwohl der Cinnamon Desktop solide programmiert wurde, ist er keineswegs imstande vorhandene Alternativen wie Gnome oder Lxqt zu ersetzen. Cinnamon ist nur ein weiteres Linux package was man entweder mag oder eben nicht. Wenn man um dieses package herum eine komplette Linux distribution entwirft mit dem Versprechen der Komplexitätsredukation kann das nur scheitern.

Deutlich professioneller aufgestellt ist die Debian Distribution. Diese stellt smätliche vorhanden Linux desktops als pakete bereit und es obliegt dem User davon eines zu installieren. Selbstverständlich erzeugt diese eine erhöhte Komplexität nur diese ist auch bei anderen Software Kategorien vorhanden. So gibt es in Linux mehr als einen Texteditor sondern der Nutzer hat die Auswahl aus mindestens 10 unterschiedlichen Programmen wie nano, vim, geany, gedit, kate und VS Code.

Es kann nicht Aufgabe einer Linux distribution stellvertredend für den Nutzer eine Auswahl zu treffen und die anderen verfügbaren Programme auszublenden. Sollte ein bestimmtes Open Source Projekt eine größere Verbreitung genießen so muss dieses selbständlich in einer Universal Distribution auswählbar sein.

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